wortlos

05ich bin im moment recht wortlos.

mir fehlen die worte.

ich habe eine neue mission. diesmal geht es um komisario selbst, der versuch IHN in einer serie von 25 zeichnungen, die später als ein grosses quadrat zusammenwirken, festzuhalten, falsch, ihn piktural zu empfinden und möglicherweise auch zu erfinden.

12das ist mir eine schwere aufgabe, da ich zu komisario diese komplexe beziehung habe und ihn aber gleichzeitig eigentlich doch gar nicht kenne.

er ist die tür zu den lytis, die es dafür zu öffnen und durchschreiten gilt.

manche türen lässt man ein leben lang geschlossen. das ist kein mangel an interesse, doch die scheu eine seele mit blossen fingern zu berühren. die mulmige angst, etwas zu zerstören oder sich schmerz zuzufügen.

19die sonne empfinden wir als warm und angenehm. blicken wir jedoch blossen auges in die sonne, verlieren wir unser augenlicht.

ikarus war übermütig. er flog zu nah zur sonne und stürzte daraufhin jämmerlich in den tod.

aber vielleicht ist das gar nicht so negativ. vielleicht heisst es ja nur, daß um zur erkenntnis zu kommen auch immer etwas in uns absterben wird und wenn es nur der lullige zauber der unwissenheit ist.

komisario x-bin

01pniemand konnte mir so den glauben rauben wie komisario. die knochen aus dem leib stampfen, mich, ich, gebündelt und gestapelt, zermatscht in einem brei. der tiefste funken hoffnung aus dem geist geätzt. zurückblieb: ein nichts, eine undefinierbare masse aus verzweiflung. ein vibrates stottern.

niemand konnte mich so hoch schweben lassen wie komisario. traum, im schnellflug zum sirius. sternenglanz, diamantenschimmer, freiheit, farbe, federschlag. gross wie der turm zu babel, erfüllt, gefüllt wie eine hochzeitsgans. glücklich. tanzend.

komisario der verführer. komisario, der richter mit dem henkersbeil. kompromisslos und immer auf der guten seite der medaille.

wie oft stellte ich mir die frage: wer ist er?

was ich weiss: ich war gefangen.

das leben spielt aussen

“du musst dich selbst fallen lassen – alles, von dem du dachtest, das seist du – dein image, deine zukunft, deine identität.”

(osho über die liebe)

0236

das leben spielt aussen. im innern, da bin ich.

das aussen, ist das meine show?

als kind war ich verfolgt von einer obsession. ich sass in der strassenbahn und dachte, wer weiss, ob jenseits dieses keinen stückes welt, das ich in jedem moment sehe, auch noch etwas existiert. es war mir schwer vorstellbar, dass meine mutter, während ich in der strassenbahn sass, auch ihr leben hatte. wie konnte ich es wissen? vielleicht lebte sie nur in dem moment, wo ich mit ihr wäre. vielleicht entspränge alles meiner phantasie und nur der kleine ausschnitt, den ich im moment lebte, wäre wirklichkeit.