don’t let the sun catch you crying

“every society honors its live conformists and its dead troublemakers.” (mignon mclaughlin)

er schwitzt, er packt, er stöhnt. zu lebzeiten greift er schon nach den sternen.

ist das himmelsreich nicht nur den toten vorbehalten?

ist die kunst wie das leben?

das blatt ist vollkommen weiß. es ist vollkommen.

nun gebe ich ihm meine, eine, seine eigene geschichte. schon die materialien sind entscheidend. welches papier, glatt? geriffelt, dünn, wertvoll, dick? welche größe. passt es in eine DIN-form. und womit schreibe ich die geschichte, bleistift, 3b, hb, 2 h, buntstift, kreide, acrylfarbe, aquarell?

was bedeutet das für das leben? sind das die umstände? oder sind das die werkzeuge, die uns mit auf den weg gegeben wurden. haben wir eine mission zu erfüllen? verfolgt ein bild einem eindeutigen ziel?

geht es darum, das eigene leben in schönheit und harmonie zu gestalten wie das porträt, das auf dem blatt ensteht.

und wo bleiben die schlieren, die ängste und zweifel, die unzulänglichkeiten, schwachstellen, die ein bild so “menschlich” machen.

also, er griff nach den sternen.

situation:

sein vater, schwedischer missionar baptistischer überzeugung auf werbetour in den tiefen frankreichs. albi, sitz eines katholischen erzbishofs, tiefschwarz. vaters zielpublikum, hauptsächlich portugiesen, witschaftsbedingte emigranten, um die sprache und den respekt gebracht.

mutter, norwegische frau an der seite ihres mannes. mehr zu ihr an anderer stelle.

der vater spricht von der kanzlei: ihr, meine gemeinde, gebet euer herz dem herrn.

er, hier der junge, gerade 3 geworden, fragt die mutter, wie das zu verstehen sei.

mutter: dein herz gehört jesus. es ist dein geschenk an den herrn.

er, eine lösung in frieden suchend: mein herz kann er haben, der kopf jedoch gehört mir.